Der Jahrgang 2022 ist im Keller.
Alle Moste vergären reibungslos und sanft vor sich hin. Die Vergärung ist für mich die Geburt des Weingartens, wir begleiten nur, wollen nichts hinzufügen, sondern im Gegenteil das Potenzial des Weingartens im Wein herausarbeiten. Und das geht am besten nach der bewussten Methode „Weniger ist Mehr“.
Beim Verkosten und Hineinriechen versprechen die Jungweine schon höchste Qualität. Aber was ist eigentlich Qualität im Wein? Ich habe mir darüber schon lange Gedanken darüber gemacht. Wenn der Wein analytischen Normwerten und einem bestimmten Geschmacksbild entspricht, darf er als Österreichischer Qualitätswein auf die Flasche gebracht werden. Allerdings gibt es auch bei uns Landweine, die von außergewöhnlicher Qualität sind, ja sogar Herkunftscharakter haben. Für mich ist der messbare, statistische Wert kein alleiniges Charakteristikum für Qualität.
Es ist vielmehr ein Resultat des bewussten und respektvollen Umgangs mit Natur und Mensch. Ein guter Weg zur herausragenden Qualität im Wein ist daher der ganzheitliche Zugang der Biodynamik, ein Weg wo Lebensbedingungen und Lebensqualität gesteigert werden. Das Resultat daraus ist große Weine, die den Boden, das Klima und die Handschrift des Winzers(in) widerspiegeln und voll von Lebendigkeit, Spannung, Tiefgang und Trinkfreudigkeit sind. Weine, die schöne Momente schenken, Weine die berühren. Weine mit Mehrwert!
Die Buchautorin und Chef Sommelière MW Romana Echensperger (D) sieht die Biodynamik „als ein Handwerk, welches die Menschen wieder näher zum Geschmack des Weins und zur Natur führen kann. Diese Weine berühren die Seele und erinnern an die Mysterien des Lebens.“
2022 ist wieder ein Jahr des Winzers(in). 2022 – Ein Jahr, das aufzeigt, dass biodynamischer Weinbau ein möglicher Lösungsweg für die Zukunft in der Landwirtschaft und unserer Erde ist.“ Die Herausforderungen des Jahres waren nicht abschätzbar und hat uns an unsere Grenzen gebracht. Die Trockenheit und Hitze haben uns und unsere Reben gefordert. Sie haben mir so manch schlaflose Nacht bereitet, denn ich habe mich gefragt, ob die Trauben wohl ausreichend Reife und Nährstoffe bekommen.
Froh bin ich, dass wir die richtige Arbeit am Rebstock zur richtigen Zeit geleistet, den Boden vermehrt mit Kompost, Tees und Präparate unterstützt haben. Die Zuckerreife und physiologische Reife, also die Reife der Aromen, Tannine und Farbe, traten zum idealen Zeitpunkt ein. Das ist im biologischen Weinbau ein zu beobachtendes Phänomen, denn es spricht für Gleichgewicht und ausreichend Humus im Boden.
So konnten wir bereits am 29. August mit der Ernte beginnen. Bei prachtvollem Wetter und perfekt reifen Trauben macht die Ernte wirklich Spaß. Das hat sich auch bei unseren Lesehelfern bemerkbar gemacht. Rund 20 fleißige Lesehelfer haben bei guter Laune im flotten Tempo die Trauben händisch geerntet. Alle unsere Trauben werden selbstverständlich händisch geerntet. Eine Traubenvollernter kommt für uns nicht infrage. So eine Maschine ersetzt pro Stunde 120 Mitarbeiter – aber der Boden sowie die Rebe werden erschüttert und verdichtet, Ressourcen werden verbraucht, und eine fachkundige Selektion ist unmöglich.
Im Weingarten findet schon die erste Selektion statt, im Keller die zweite. Gemeinsam mit unserer Praktikantin haben wir die Trauben sorgfältig ausgesucht und schonend gekeltert. Natürlich vergärt bei uns jeder Wein spontan, ohne Zusatz von Hefen, Enzymen und Schönungsmittel. Das ist ein großes Risiko, aber ja, wenn im Vorfeld der Weingarten rund ums Jahr richtig unterstützt wird, so widerspiegelt sich dies in der Traube und in ihrem Saft.
Die Weine ruhen nun in unserem historischen Gewölbe unseres Kellers. Die Fässer sind mit positiven Informationen wie Frieden, Freude, Gelassenheit, Glück beschriftet. Diese sollen mit unserem Wein in die Welt hinausgeschickt werden. Ist es ja ein Anliegen von mir mit meinem Wein genuss- freud- und friedvolle Momente zu schenken.
Wenn dann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werden die Weine auf die Flasche gezogen.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur enkeltaugliche Landwirtschaft zu führen, sondern auch innovativ im Ressourcenmanagement im Hof zu sein. Aus Überzeugung kommen unsere Weine nicht in schwere Designer-Flaschen, sondern in Burgunder Eco Flaschen
Wir verwenden bewusst dünnwandige Flaschen. Sie sind sparsamer herzustellen, sie sparen auch Gewicht und damit Treibstoff beim Transport. Für unsere Kunden im Weingut haben wir überdies ein Pfandsystem eingeführt. Wir nehmen Flaschen und Kartons im guten Zustand gegen Pfand zurück und verwenden sie neu.
Zielführende Verwendung von Ressourcen braucht es auch in der Produktion. Unsere Photovoltaik Anlage am Dach des Weinguts dient zur Stromgewinnung und zur Warmwasser Produktion. Der größte Teil des Stromes wird tagsüber verbraucht. Die Verarbeitung der Trauben, die Abfüll-Etikettier und Kühlanlagen werden gespeist von unserer Photovoltaikanlage. Die Sonnenstunden des Burgenlands werden sinnvoll eingefangen. Außerdem dient die Wärmepumpe zur Kühlung des Kellers und zur Warmwasser Produktion. Und sollte es mal wieder regnen, so sammeln wir das Regenwasser und verwenden dieses für die Spritzungen im Weingarten und sowie für unseren Hausgarten. Wir geben jeden Tag unser Bestes, denn
Wir haben jeden Tag eine Wirkung auf den Planeten – wir müssen entscheiden, welche!
Freuen Sie sich auf den neuen Jahrgang.
Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen genussreichen, sinnlichen Herbst.
Bleiben Sie gesund und wohlauf.
mehr über Nachhaltigkeit finden Sie in unserem Blog Eintrag – Hier